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Als Elstertalbahn wird die im Tal der Weißen Elster von Gera über Greiz und Plauen nach Weischlitz führende Hauptbahn in Thüringen und Sachsen bezeichnet.

Bahnhof Greiz

Bahnhof Greiz

Streckenverlauf[]

Kilometer Station Status
Bahnstrecke Leipzig–Gera–Saalfeld aus Richtung Leipzig, rechtsseitige Einmündung der Holzlandbahn aus Richtung Weimar
-1,7 Gera Hbf Bf.
0,1 Gera Süd Bf.
linksseitiger Abzweig der Strecke Gera–Gößnitz
linksseitiger Abzweig von der Strecke Leipzig–Gera–Saalfeld
2,6 Gera Ost Hp.
4,1 Gera-Liebschwitz Hp.
6,5 Wünschendorf Nord Hp.
ehem. Unterquerung der Strecke Weida–Werdau, danach linksseitige Einmündung derselben
9,4 Wünschendorf (Elster) Bf.
ehem. linksseitiger Abzweig der Strecke Weida–Werdau
18,2 Berga (Elster) Bf.
24,1 Neumühle (Elster) Bf.
30,7 Greiz Bf.
ehem. linksseitiger Abzweig der Strecke Greiz–Neumark
33,6 Greiz-Dölau Hp.
35,9 Elsterberg Bf.
37,0 Elsterberg Kunstseidenwerk Hp.
40,7 Rentzschmühle Bf.
42,9 Barthmühle Bf.
Unterquerung der Strecke Leipzig–Hof (Elstertalbrücke)
ehem. linksseitige Einmündung der Strecke Lottengrün–Plauen
49,7 Plauen (Vogtl) Chrieschwitz ehem. Bf.
52,7 Plauen (Vogtl) unt Bf Bf.
54,4 Plauen (Vogtl) Zellwolle Hp.
rechtsseitige Heranführung an die Strecke Plauen–Cheb, ab hier Parallelverlauf
58,1 Kürbitz Hp.
59,9 Weischlitz Bf.
Bahnstrecke Plauen–Cheb in Richtung Eger (Cheb)

Geschichte[]

Elstertalbahn

Ausschnitt der Streckenkarte Sachsen von 1902

Beim Bau der Strecke griff man zunächst auf das bereits vorhandene Teilstück Gera Hbf–Wolfsgefärth der Bahnstrecke Gera–Saalfeld zurück. Der Abschnitt von Wolfsgefärth (seit 1871 Station der preussischen Bahnstrecke Gera-Eichicht) bis Greiz ging am 17. Juli 1875 in Betrieb. Als zweiter Abschnitt wurde die Strecke von Greiz bis Plauen unterer Bahnhof am 8. September in Betrieb genommen, der letzte Abschnitt bis Weischlitz folgte am 20. September desselben Jahres, hier mündet die Strecken in die Bahnstrecke Plauen–Eger ein. Die vielen Brücken und die acht Tunnel trieben jedoch die Betreibergesellschaft (Sächsisch-Thüringische Eisenbahngesellschaft) 1876 in den finanziellen Notstand, so dass die Strecke an die Sächsische Staatsbahn verkauft werden musste. Erst am 1. Dezember 1892 erfolgte die direkte Anbindung nach Gera über das sächsische Liebschwitz in den Bahnhof Gera–Pforten, ab 1896 Gera (Reuß) S. St. E. (in unmittelbare Nähe des heutigen Bahnhofs Gera Süd). Zum selben Datum wurde Wolfsgefärth (zuletzt Gera-Röppisch) als Endpunkt der Strecke aufgegeben.

Die sogenannte untere Bahn ist durchgängig für den zweigleisigen Betrieb trassiert (Tunnel, Brückenwiderlager). Tatsächlich verlegt wurde das zweite Gleis nur auf dem Abschnitt Gera–Wünschendorf. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte dessen Demontage.

Nach dem Zweiten Weltkrieg besaß die Strecke für den Güterverkehr eine große Bedeutung, da die Städte an der Weißen Elster wichtige Industriestandorte waren. Es verkehrten außerdem einige Fernzüge in die Tschechoslowakei, da noch bis in die 1970er Jahre die weiter östlich gelegene obere Bahn über Werdau und Reichenbach nach den Demontagen der Nachkriegszeit teilweise nur eingleisig und somit überlastet war. Analog dazu wurde auch die parallele Strecke Weida–Mehltheuer als Entlastungsroute genutzt, allerdings für Verbindungen nach Süddeutschland. Nachdem die Strecke Reichenbach–Plauen oberer Bahnhof wieder komplett zweigleisig befahrbar war, ließ auch die Auslastung der unteren Bahn nach. Zu Beginn der 1980er Jahre wurde mit dem Ex 68 „Karola“ nochmals eine hochwertige Fernverbindung in Form von Dieseltriebzügen geschaffen. Möglich wurde dies, nachdem die Zugeinsätze des Vindobona 1979 von der Triebzugreihe VT 18.16 auf lokbespannte Züge umgestellt wurden und diese dadurch anderweitig verfügbar waren. Ab 1981/82 verkehrten dann nur noch Züge des Güter- und Nahverkehrs. Typisch hier waren die Lokomotiven der Baureihe 112 im Personenzugverkehr und der Taigatrommel der Baureihe 120 für Güterzüge.

Nach der Deutschen Einheit entfiel der Fernverkehr völlig und der Güterverkehr schrumpfte stark auf wenige Züge nach Greiz-Dölau und nach Tschechien.

Besonderheiten[]

Sowohl die obere als auch die untere Bahn können als Direktverbindung Leipzig–Plauen–Weischlitz–Bad Brambach befahren werden. In der Nähe des Bahnhofes Barthmühle kreuzen sie einander. Während die obere Bahn auf einem Teilstück der Sachsenmagistrale zwischen Jocketa und Jößnitz über die Elstertalbrücke führt, verkehrt die untere Bahn durch das Bauwerk hindurch.

Betrieb[]

Elstertalbahn Sonderfahrt

Sonderfahrten wie hier bei Berga sind auf der Elstertalbahn nicht ungewöhnlich.

Der Reisezugverkehr wird seit 2002 anteilig und seit 2003 ausschließlich (im Tausch mit der DB AG für die Strecke Gera–Mehltheuer) von der Vogtlandbahn mit Desiro-Triebwagen als Linie VB 4 betrieben. Auf der gesamten Strecke gibt es einen Zweistundentakt, der zwischen Greiz und Gera auf einen Stundentakt verdichtet ist. Sonderfahrten mit Dampflokomotiven zwischen Gera und Cheb finden meistens an Wochenenden und Feiertagen im Herbst statt. Die abzweigende Strecke Greiz–Neumark wurde 1999 stillgelegt und abgebaut.

Literatur[]

  • Wilfried Rettig: Die Elstertalbahn - Die Geschichte der Eisenbahn zwischen Gera, Greiz, Plauen und Weischlitz. EK-Verlag, Freiburg (2006) ISBN 3-88255-588-2

Weblinks[]

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